Anders als heute erlebten die Menschen in Westeuropa die Februar-Revolutioun 1917 weit stärker als Zäsur als jene im Oktober. Und im Unterschied zum Februar wurde sie auf politischer Seite auch längst nicht von allen begrüßt.
Reform oder Revolution? Darum ging es bei der zweiten großen Gesprächsrunde im Rahmen des Medienprojekts „1917“, die im „Kasemattentheater Bouneweg“ stattfand.
Große Hoffnungen setzte die Luxemburger Arbeiterbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts in die Einführung des allgemeinen Wahlrechts. Die Arbeiten zur Verfassungsrevision, die im Herbst 1917 begannen, sollten jedoch zeigen, dass das Wahlrecht auch eine Karte im Spiel der Parteien war.
In Luxemburg bedeutete die Verfassungsreform von 1919 einen Paradigmenwechsel in der Frage der politischen Partizipation. Wie weit war diese Reform durch die Russische Revolution geprägt? Darüber diskutieren Luc Heuschling und Michel Dormal.
Eine der Ursachen der Russischen Revolution im Jahre 1917 war die Kriegsmüdigkeit der russischen Bevölkerung. Zugleich war die Revolution ein Ruf nach einem europäischen Friedensschluss ohne alle Bedingungen. Auch in Luxemburg war damit die Frage gestellt, wie sich die Sozialdemokratie zum Krieg positionieren sollte.
Eigentlich wollte die internationale sozialistische Bewegung zusammenhalten und sich für den Frieden einsetzen. Doch bei Beginn des Ersten Weltkriegs gerieten viele westeuropäische Arbeiterparteien in eine tiefe Krise. Um die Beziehung zwischen Sozialismus, Russischer Revolution und Pazifismus geht es im folgenden Gespräch mit Charel Roemer und Raymond Klein.
Ende Mai 1917, mitten im Krieg, riefen die Arbeiter im Süden des Landes den Streik aus. Welche waren ihre Motive? Und was hatte der Streik mit der Russischen Revolution zu tun?
„Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will” – dieser bekannte Vers aus einem Arbeiterlied beschreibt prägnant die Erwartung der Luxemburger Arbeiter, die im Ersten Weltkrieg zunehmend auf das Mittel des Streiks in ihren Arbeitskämpfen setzten. Über den ersten Massenstreik von 1917 in der Eisenindustrie diskutierten Jacques Maas und Jean-Marie Majerus.
Reform oder Revolution? Die Frage ist so alt wie die Arbeiterbewegung. Doch was bedeutete das Aufkommen des Kommunismus nach 1917 für die Sozialdemokratie? Darüber diskutierten Änder Hoffmann und Régis Moes.
Als vor 100 Jahren in Russland die Revolution ausbrach und der Bolschewismus sich durchsetzte, waren auch Luxemburger dabei – die meisten allerdings eher unfreiwillig.
Im Rahmen des Medienprojektes „1917“ von Radio 100,7 und woxx diskutierten ExpertInnen am 24. April/ im „Centre Neimënster“ über die Bedeutung der Russischen Revolution für Luxemburg. Wir fassen die wichtigsten Momente der Debatte zusammen.